Der Mann aus Mondeval


Skelett des Mannes von Mondeval. CC-BY Bortolo De Vido

Skelett des Mannes von Mondeval. CC-BY Bortolo De Vido

„Der Mann aus Mondeval“ ist ein mesolithischer später Cro-Magnon Jäger und Sammler Typ, welcher vor ca. 7.500 Jahren auf 2.150 m Höhe in den südöstlichen Dolomiten begraben wurde! Also neben Ötzi ein weiterer spektakulärer Fund auf großer Höhe.
Laut einem Freund aus dem AlpGen DNA Projekt (Daniele V.) hat Prof. Guerreschi der Uni Ferrara angekündigt, dass DNA aus dem Skelett entnommen wurde und zwar im Rahmen einer von Deutschen geführten Studie.
Dies macht große Hoffnung, dass neueste DNA-Sequenzierungs-Techniken zum Einsatz kommen, welche das komplette Genom des Mannes mit hoher Auflösung zugänglich machen, wie dies schon bei älteren Funden angewendete wurde (Neanderthaler/Denisovans). Ein Vergleich mit anderer aDNA (ancient DNA) aus Jungsteinzeit (Neolithikum), Bronzezeit und Eisenzeit, wird dann sehr interessant werden, vor allem bezüglich der autosomalen (atDNA) und der Y-DNA (falls das Skellett tatsächlich männlich ist). Funde von spätem Neolithikum bis zur Eisenzeit weisen bisher auf eine distinktive europäische Bevölkerung vermuteter „Ackerbauern“ ohne erkennbare Einflüsse einer späteren „Invasion“ hin (siehe Kupfersteinzeit-Ötzi, früher Eisenzeit-Balkaner, heutige Sardinier, Kupfersteinzeit-Iberer, Trichterbecher-Kultur-Skandinavier). Funde aus Neolithikum und früher lassen eine europäische „Jäger & Sammler“ Bevölkerung erkennen (z.B. Grübchenkeramik-Kultur). Die „Invasion“, welche zu dem heutigen typischen Mix von Europäern führte, dürfte höchstwahrscheinlich durch die „Indogermanen“ (Eroberer & Viehbauern?) gebracht worden sein, obwohl es zu dieser „explosiven Phase“ in der europäischen Eisenzeit noch zu wenig aDNA-Hinweise gibt. Der Mondeval-Mann dürfte spekulativ wohl schon der „Landwirte“-Gruppe angehören.  Bei der Y-Haplogruppe ist es am einfachsten den Hauptzweig von Ötzi zu vermuten (G2a-P15), aber auch I2 oder das heute in Europa sehr seltene C  oder F sind denkbar. Die Haplogruppen welche vermutlich später als Migranten über das Mittelmeer (J2, E1b, LT) oder über teils noch unbekannte Migrationen (noch später) aus dem Osten (R1b, R1a, N, Q, C3) gekommen sind und heute die Mehrheit der männlichen Linien in Europa repräsentieren, sind für den Mondeval-Mann wohl sehr unwahrscheinlich.